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Geigen auf dem iPad – Magic Fiddle

Matthias Krebs | 10. November 2010

Von der Softwareschmiede Smule, die schon mit dem Magic Piano (siehe unten) eines der ersten Musik-Apps für das iPad veröffentlichte, ist am 9. November nun ein weiteres Instrument mit Namen „Magic Fiddle“ veröffentlicht worden. Auch dieses Mal zeichnet Dr. Ge Wang (Assistant Professor at Stanford University’s Center for Computer Research in Music and Acoustics) für dieses als Experiment und Demonstration gleichermaßen gedachte Programm für iOS Verantwortung (Quelle, ein interessanter Blog-Beitrag dazu auch hier).

Die folgenden Videos zeigen eindrucksvoll, wie musikalische Gestaltung und Interaktion (unmittelbar oder auch über das Internet) auf dem mobilen Endgerät iPad über ein rein graphisches Interface ermöglicht werden. Klar gibt es noch einige Schwächen und Unzulänglichkeiten in der Spielweise und im Konzept der graphischen Instrumenten-Anwendung (Wieso ein Violinenklang? Warum kann man nicht viele verschiedene Klangfarben spielen? Warum sind mit der rechten Hand nicht mehr Klangmanipulationen möglich? Warum ist das Interface nicht freier anpassbar?). Doch wird hier ein interessantes Bedienkonzept verwirklicht, das nah am realen Instrument liegt und damit an Bekanntem anzuschließen versucht. Dieser erste Schritt der Nachahmung könnte vielleicht seine Verbreitung und die Wahrnehmung auch bei insbesondere bei Musikern verstärken.

Das St. Lawrence String Quartet spielt in diesem Video ein Arrangement des Pachelbel-Kanons in D. Auch wenn das Quartett wohl nur ein paar Übungsstunden hatte, finde ich diese Demonstration trotzdem eindrucksvoll.

Interessant sind die Spielhilfe (nicht beliebig!), die spielerische Tastatur und besonders die Möglichkeit gemeinsam im Internet zu musizieren (Duett-Funktion).

Hinweis: KrüschiRak, via mashable

Matthias Krebs

ist Appmusiker, Diplom-Musik- und Medienpädagoge und wissenschaftlich tätig.

Matthias Krebs ist Gründer und Leiter des Smartphone-Orchesters DigiEnsemble Berlin und beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion mit der Aneignung digitaler Musikinstrumente. Weitere Forschungsschwerpunkte betreffen: Digitale Medien in Lehre und Forschung, Kommunikation im Social Web, Netzkunst, digitale Musikinstrumente und Musiker-Selbstvermarktung.

Er arbeitet und wirkt an der Universität der Künste Berlin als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ist als Lehrbeauftragter an mehreren deutschen Musikhochschulen tätig und leitet regelmäßig Workshops.

Mehr: www.matthiaskrebs.de



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